2. Juni: UNESCO-Welterbetag und Fest der Kulturerben

Am Sonntag, dem 2. Juni, finden der UNESCO-Welterbetag und das Fest der Kulturerben statt. „Denkmale – Zeitzeugen der Geschichte“ ist das Motto beim Fest der Kulturerben Potsdam. Von 13 bis 18 Uhr stellen sich auf dem Alten Markt Kulturerbenvereine mit ihren aktuellen Projekten vor. Dazu wird ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm geboten. Das Fest der Kulturerben wird vom Kulturstadt Potsdam e.V. in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam organisiert.

Der UNESCO-Welterbetag wird durch die Stadt Potsdam und die Schlösserstiftung gestaltet. Es werden ab 11 Uhr Führungen durchs Potsdamer Welterbe angeboten. Bereits am Vortag, dem 1. Juni, ist im Park Babelsberg „A British Day“ mit einem Familien-Picknick und einem abendlichen Konzert.

A British Day – am Schloss und im Park Babelsberg | SPSG

Fest der Kulturerben

Über 40 Baudenkmale, Gartendenkmale oder Technische Denkmale werden in Potsdam durch Vereine ehrenamtlich betreut. Dieses bürgerschaftliche Engagement ist deutschlandweit einzigartig. Viele Bauwerke wurden durch Potsdamer Bürger vor dem Verfall gerettet. Die Denkmale sind Zeitzeugen einer wechselvollen Geschichte. Potsdamer haben ehrenamtlich für ihre Wiederherstellung gesorgt, öffnen sie dem Publikum und berichten beim Fest der Kulturerben über ihr Ehrenamt.

Dr. Ludwig Grunwaldt, Geschäftsführer des Fördervereins Großer Refraktor e.V., wird auf dem Fest der Kulturerben, über den Wiederaufbau „seines“ Denkmals sprechen: Durch einen Bombentreffer wurden das Gebäude und der mechanische Teil des Refraktors 1945 schwer beschädigt. Es erfolgte rasch die Wiederherstellung, so dass sich die Wissenschaftler ab 1953 dort wieder der Erforschung sogenannter visueller Doppelsterne widmen konnten. Aber die Kuppel schloss nach der notdürftigen Reparatur in der Nachkriegszeit nicht mehr richtig, so dass das Gebäude und das Teleskop Schaden nahmen.

Die Wissenschaftler setzten sich dafür ein, dass das viertgrößte Linsenteleskop der Welt gerettet wird. 1983 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und in der Folge die Kuppel grundlegend erneuert. 1997 nahm das Teleskop in seine Obhut, das Gebäude wird durch das Land Brandenburg und das Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam unterhalten. Dank einer großzügigen Spende der Pietschker-Neese-Stiftung konnte der Förderverein den Kuppelraum und das Teleskop nach denkmalpflegerischen Grundsätzen wiederherstellen lassen. Beim Fest der Kulturerben zeigen Mitglieder am Stand historische Fotos, die das Ausmaß der Zerstörungen zeigen. Lassen Sie sich von ihnen die Geschichte dieses einzigartigen Bauwerks erzählen.

Der Kuppelraum ist heute wieder so großartig wie 1899 bei der Eröffnung in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. Davon können sich Besucher bei regelmäßig vom Verein angebotenen Beobachtungsabenden überzeugen.

Zum Programm UNESCO-Welterbetag und Fest der Kulturerben:

UNESCO_flyer2024_web_0.pdf (potsdam.de)