Wir, die Potsdamer Kulturerben, gratulieren unserem Netzwerkpartner Alexanderhaus e.V. zum Deutschen Denkmalschutzpreis 2023. Aus diesem Anlass stellen wir das Alexanderhaus im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke hier als Denkmal des Monats vor.
Die Preisverleihung durch das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz ist eine Bestätigung für die zehnjährigen Bemühungen der Unterstützer dieses bemerkenswerten Projekts. Der Verein hat das vom Verfall bedrohte Gebäude restauriert und ihm einen neuen Inhalt gegeben. Entstanden ist ein Ort der Hoffnung, den wir in der heutigen Welt so dringend brauchen. In der Laudatio hieß es: „Der Verein sorgte für bauliche Sicherungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, die Eintragung als Denkmal und öffnete das Haus für eine vorbildliche Denkmalvermittlung und Nutzung als Bildungsort.“
Das Alexanderhaus wurde 1927 durch Dr. Alfred Alexander, den Präsidenten der Berliner Ärztekammer, am Ufer des Groß Glienicker Sees errichtet. Es ist aus denkmalpflegerischer Sicht ein bedeutendes Zeitzeugnis der „Wochenendhausbewegung“ im Großraum Berlin. Vor allem aber ist es ein Denkmal für den beginnenden nationalsozialistischen Terror gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland. Die Familie Alexander floh 1936 vor den Nationalsozialisten nach England. Danach wechselten die Eigentümer mehrfach. Mit dem Bau der Berliner Mauer lag das Haus im Sperrgebiet und war nicht öffentlich zugänglich. Ab 2003 stand das Haus leer und verfiel zunehmend.
2013 gründeten Nachkommen der Familie Alexander und Groß Glienicker den Förderverein. Es gelang ihnen, das Sommerhaus denkmalgereicht wiederherzustellen, es ist seit Juli 2014 ein eingetragenes Denkmal auf der Liste des Landes Brandenburg. Das Alexanderhaus ist öffentlich zugänglich, der Verein organisiert Führungen und zahlreiche Veranstaltungen. Es hat sich zu einem Ort der Bildung und Versöhnung entwickelt.
Das Alexanderhaus ist unser erster Verein des Monats. Wir wollen auf dieser Internetseite künftig monatlich Potsdamer Kulturerben vorstellen, bei denen sich aktuell etwas Neues gibt. Bitte informieren Sie die Kulturerben-Internetredaktion per E-Mail, wenn es bei Ihnen einen besonderen Anlass gibt. E-Mail
Foto: Fides Mahrla