Verein des Monats März 2024: Freunde der Freundschaftsinsel e.V.

Verein des Monats März sind die Freunde der Freundschaftsinsel. Anlässlich des 150. Geburtstags von Karl Foerster versammeln sich die Mitglieder jedes Jahr am 9. März am Ehrenmal – einer Metallplastik von Christian Roehl – auf der Insel. Zum Jubiläum kamen zahlreiche Gäste aus allen Teilen der Bundesrepublik, um des Staudenzüchters und Potsdamer Ehrenbürgers feierlich zu gedenken. Seit der Gründung des Vereins 2003 zählt dieses jährliche Treffen der Foersterianer, Staudenliebhaber und Gartenfreunde zum festen Bestandteil des Vereinskalenders.  

Verantwortung im Ehrenamt

Mitgastgeber und Vorstandsmitglied Marko Höhn erzählte am Rande der Feierlichkeiten, dass er zu Beginn seiner freiberuflichen Tätigkeit als Landschaftsarchitekt von der Vereinsgründung durch einen Beitrag in der Zeitung erfahren hatte und gern mit dabei sein wollte. Fasziniert war der 1972 in Potsdam geborene Höhn vom Fachwissen der sogenannten Foersterianer und Staudenzüchter wie Dr. Konrad Näser und Wolfgang Kautz. Von ihnen wollte er mehr über Karl Foerster und seine Staudenzüchtungen erfahren. So wurde der junge Mann Mitglied und geradewegs in den Vorstand gewählt. Damals hatte er, so erzählte er, erst einen Sohn, mittlerweile sind zwei Söhne und eine Tochter hinzugekommen. Die Familie und das Landschaftsplanungsbüro fordern seine ganze Aufmerksamkeit, sodass gelegentlich das Ehrenamt zu kurz kommt. Doch aufgeben ist keine Option, die Mitglieder zeigen Verständnis und so ist er bis heute dabei und unterstützt den Vorstandsvorsitzenden Jörg Näthe und seinen Nachfolger Thoralf Götsch als Inselgärtner nach Kräften.

Schulprojekt mit Niveau

Näthes Idee, zum Jubiläum ihres Namenspatrons Schüler der Karl-Foerster-Schule zu bitten, sich künstlerisch mit dem Staudengärtner zu beschäftigen, brachte erstaunliche Kunstwerke hervor, die im Ausstellungsraum neben dem Inselcafé zu besichtigen sind. Auch Familie Höhn hat aktiv mitgestaltet: Sohn Julius gestaltet mit drei Mitschülern ein Baumhaus und präsentiert sein Modell. Der stolze Papa entwarf das Plakat und das Banner zur Ausstellung. Betreut wurden die Kinder von ihren Kunsterziehungslehrerinnen Katrin Neubert, Annette Frensemeier und Jana Breé. Dank ihres Engagements sind die entstandenen Werke mehr als „niedliche“ Kinderzeichnungen. Ein Besuch der Ausstellung „Über den Zaun geschaut“ bereichert den Spaziergang über die Insel (geöffnet vom 9. März bis 28. April 2024 jeweils freitags, samstags und sonntags von 13.00 bis 17.00 Uhr).

Den Schatz erkennen und erhalten

Und wo drückt der Schuh im Vereinsleben? Marko Höhn bedauert, dass nur wenige Mitglieder Verantwortung übernehmen wollen oder können. Er würde sich wünschen, dass mehr junge Leute erkennen, welch großer Schatz die Freundschaftsinsel ist. Hier geht es nicht nur in erster Linie um den Erhalt des Gartendenkmals – als Folge des Klimawandels muss auch mit einer angepassten Pflanzenauswahl reagiert werden. Höhns Leitspruch ist ein Zitat von Dieter Kienast, einem Schweizer Berufskollegen: „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum“.

Realistische Wünsche

Auf die Frage, was er mit einer Spende von 10.000 Euro für die Freundschaftsinsel machen würde, antwortete Höhn spontan, oberste Priorität hätten Ersatzpflanzungen für abgängige Bäume und zu erneuernde Pflanzungen. Aber auch Unterstützung bei der Pflege der Anlage wäre dringend notwendig, da es zu wenige Inselgärtner gibt. „Man müsste viel öfter Arbeitseinsätze organisieren oder Pflegepatenschaften übernehmen“, so sein Fazit.

Mitmacher beim Frühjahrseinsatz willkommen

Nächste Gelegenheit ist am Sonnabend, dem 23. März 2024, von 10 bis 13 Uhr. Neben den Freunden der Freundschaftsinsel sind passionierte Hobbygärtner herzlich willkommen, die unter fachlicher Anleitung Sichtbares schaffen können. Interessierte melden sich bitte per E-Mail verein@freundschaftsinsel-potsdam.de oder telefonisch unter 0331 2803375 an.

Weitere Informationen unter: Freunde der Freundschaftsinsel

Text: Fides Mahrla | Fotos: Elisabeth Karth