Am Sonntag, dem 2. Juni, findet auf dem Alten Markt Potsdam das Fest der Kulturerben statt. „Denkmale – Zeitzeugen der Geschichte“ ist das Motto der Veranstaltung. Von 13 bis 18 Uhr stellen sich auf dem Alten Markt rund 40 Kulturerbenvereine mit ihren aktuellen Projekten vor. Dazu wird ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm geboten. Das Fest der Kulturerben ist eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Kulturstadt Potsdam e.V.
Es ist einzigartig, dass sich in Potsdam so viele Vereine mit ehrenamtlichen Helfern um den Erhalt und die Bewirtschaftung von Baudenkmalen, Technischen Denkmalen und Gartendenkmalen kümmern. Viele Bauwerke wurden durch die Bürger dieser Stadt vor dem Verfall gerettet. Das betrifft vor allem die historische Altstadt von Potsdam.
Die Kulturerbenvereine setzten und setzen sich ehrenamtlich für die Denkmalpflege ein. Sie werden beim Fest der Kulturerben davon berichten. Zum Beispiel der Förderverein zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam mit der Wiederherstellung des Hauses Mittelstraße 8. Das denkmalgerecht sanierte Holländerhaus beherbergt seit 1997 das Museum Jan Bouman Haus. Die Dauerausstellung zeigt die besondere Architektur. Es zeigt wechselnde Ausstellungen und dokumentiert die Geschichte des Viertels. Es ist auch die Geschichte der Menschen, die in diesen Häusern gelebt haben und die Zeitzeugen für den Niedergang und die Rettung ihres Viertels wurden.
Historische Fotos und Berichte
Museumsleiterin Susanne Marok hat in zahlreichen Interviews Erinnerungen von Potsdamern eingefangen. Für die Historikerin ist es besonders spannend, wie die Menschen im Holländischen Viertel gelebt und auch gearbeitet haben, zu sehen zum Beispiel im Werk des Fotografen Eberhard Thonfeld. Oder im Flur des Landesjugendringes, Breite Straße 7 a. Die dortige Ausstellung mit Zeitzeugen-Interviews aus dem Holländischen Viertel entstand in einem Jugendprojekt unter dem Titel: „Zwischen Verfall und Vergnügen.“
Das Jan Bouman-Haus wird sich 2025 in einer Ausstellung mit frühen Bewohnern des Holländischen Viertels befassen. Dabei geht es um den Grenadier und Zimmerermeister Cornelius van den Bosch, der das Jagdschloss Stern baute, und seinen Sohn, den Hofzimmerermeister Cornelius Wilhelm von den Bosch. Er errichtete für Friedrich Wilhelm II. die Historische Mühle von Sanssouci. Die Familie wohnte in der Gutenbergstraße 81. Dort ist heute eine Baulücke, das Holländerhaus wurde im Krieg zerstört und soll als Gemeindehaus der Katholischen Kirche neu gebaut werden.
Die Besucher erfahren beim Fest der Kulturerben, was 35 Jahre ehrenamtliches Engagement für die Denkmalpflege im Stadtbild bewirkt hat. Sie können bei der Veranstaltung jene Menschen kennenlernen, die diese Veränderungen aktiv mitgestaltet haben.
Für die Vereine ist das Fest der Kulturerben eine Gelegenheit, Menschen für die ehrenamtliche Mitarbeit in ihren Vereinen zu gewinnen. Hier findet ein Generationswechsel statt und für fast alle Vereinstätigkeiten wird Verstärkung gebraucht.
UNESCO-Tag: „Vielfalt entdecken und erleben“
Es wird viel geboten am 2. Juli: Zeitgleich mit dem Fest der Kulturerben veranstalten die Landeshauptstadt Potsdam und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ein sehr facettenreiches Programm. Zum Beispiel zeigt eine Führung die Auswirkungen des Klimawandels auf die königlichen Parks. Der UNESCO-Tag beginnt bereits um 10 Uhr.
Programm des UNESCO-Welterbetages und Festes der Kulturerben >>> Flyer Fest der Kulturerben 02.06.24